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Physiotherapie als Teil der Prähabilitation
Um Sie optimal auf die bevorstehende Operation vorbereiten zu können, spielt körperliches Training eine wichtige Rolle. Die Aufgabe des Physiotherapeuten / der Physiotherapeutin besteht darin, die Trainingsform und -intensität auf Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Im Rahmen der Prähabilstudie werden wir Ihnen ein Programm bestehend aus Atem-, Ausdauer- und Krafttraining zusammenstellen.
Atemtraining
Durch ein spezifisches Training der Atemmuskulatur wird Ihre Lunge besser belüftet. Es ist allgemein bekannt, dass nach der Operation die Atmung weniger tief ausfällt, was wiederum die Entstehung von Lungenentzündungen oder anderen Komplikationen mit der Lunge begünstigt. Wenn Sie nun mit dem verschriebenen Training Ihre Atemmuskulatur verbessern, erhoffen wir uns die Reduktion von Komplikationen im Bereich der Lunge. Das instruierte Atemtraining kann selbstständig und unkompliziert mit einem Gerät welches von uns mitgegeben wird ausgeführt werden. |
Krafttraining
Gute Kraftverhältnisse bringen Sie nach der Operation wieder schneller auf die Beine. Es ist wissenschaftlich belegt, dass je schneller Sie wieder auf den Beinen sind, desto schneller beginnt die Regeneration nach einem Eingriff. Wenn durch ein spezifisches Training das Muskelvolumen und die Kraft erhöht wird, erhoffen wir uns eine schnellere Mobilisation nach der Operation. |
Ausdauertraining
Durch die Verbesserung Ihrer Ausdauerfähigkeit erhöhen Sie die Widerstandfähigkeit Ihres Körpers gegenüber der Operation. Dadurch erhoffen wir uns weniger Komplikationen in der Zeit nach der Operation. Je nach Ihren Fähigkeiten und Präferenzen kann ein Ausdauertraining durch Gehen, Fahrradfahren oder auch Treppensteigen realisiert werden. |
Individuelle Anpassung
Es ist uns ein grosses Anliegen, das Training auf Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Nur so können wir erreichen, dass Sie das Training auch gewissenhaft ausführen. Es ist wichtig zu verstehen, warum man ein Training machen soll, und es muss den Gegebenheiten angepasst werden. Durch regelmässige Telefonate und Verwendung einer mobilen Applikation (iPhone & Android) unterstützen wir Sie bei der Ausführung des Trainings in Ihrem gewohnten Umfeld. Falls nötig kann auch nochmal ein Termin am Inselspital vereinbart werden.
Es ist uns ein grosses Anliegen, das Training auf Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Nur so können wir erreichen, dass Sie das Training auch gewissenhaft ausführen. Es ist wichtig zu verstehen, warum man ein Training machen soll, und es muss den Gegebenheiten angepasst werden. Durch regelmässige Telefonate und Verwendung einer mobilen Applikation (iPhone & Android) unterstützen wir Sie bei der Ausführung des Trainings in Ihrem gewohnten Umfeld. Falls nötig kann auch nochmal ein Termin am Inselspital vereinbart werden.
Ernährung als Teil der Prähabilitation
Eingeschränkte Organfunktion wie zum Beispiel Herz-Kreislaufkrankheiten oder auch Krebs haben einen direkten Einfluss auf den Ernährungszustand einschließlich des Stoffwechsels. Faktoren wie Alter, Chemotherapie oder Bestrahlung sowie das Stadium der Erkrankung spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Darüber hinaus hat ein Patient, der vor der Operation mangelernährt ist, ein höheres Krankheits- und Mortalitätsrisiko.
Das Hauptziel der Ernährungstherapie in der perioperativen Phase besteht daher darin, die Nährstoffspeicher vor der Operation zu optimieren und eine angemessene Ernährung bereitzustellen, um den Muskelabbau nach der Operation zu kompensieren. Dazu gehört auch die Verhinderung des Verlusts an fettfreier Körpermasse (Körpermasse abzüglich des Fettanteils), die für das Überleben schwerkranker Patienten von Bedeutung ist. |
Der Ernährungszustand der Patienten und die Angemessenheit der Nahrungsaufnahme werden von dem Ernährungsteam anhand eines Instruments zur Früherkennung, eines 24-Stunden-Ernährungsprotokolls und des Subjective Global Assessment Tool (eine Methode zur Bewertung des Ernährungszustands eines Patienten - typische Faktoren sind Gewichtsveränderungen, Appetit, Zustand der Muskeln und des Verdauungssystems) beurteilt. Der Prozentsatz der mageren Körpermasse und der Fettanteil werden mit einem bioelektrischen Impedanzgerät gemessen. Der/die ErnährungsberaterIn überprüft das Ernährungstagebuch, berät individuell, wie die Nahrungsaufnahme optimiert werden kann, und schlägt bei Bedarf orale Nahrungsergänzungsmittel vor. Während der wöchentlichen Telefonate wird sich das Ernährungsteam melden, um mögliche Fragen zu beantworten und die Patienten bei der Umsetzung neuer Ernährungsgewohnheiten zu unterstützen. |
Korrektur einer Blutarmut
Blutarmut ist mit einem längeren Spitalaufenthalt, einem höheren Infektionsrisiko und einer höheren Sterblichkeitsrate bei chirurgischen Patienten verbunden. Darüber hinaus geht während der Operation eine gewisse Menge Blut verloren. Um diese Risiken sowie die Notwendigkeit von Bluttransfusionen nach der Operation zu verringern, umfasst unser Programm ein Screening (Früherkennung) und eine Therapie der Blutarmut.
Wenn die Laborwerte eine eisenmangelbedingte Blutarmut zeigen, wird diese durch eine Eiseninfusion behoben. Darüber hinaus werden die Teilnehmer auf Mikronährstoffmangel untersucht, und falls dieser vorliegt, werden Spurenelemente wie Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure oder bei schwerer Nierenerkrankung auch Hormone (Erythropoietin) ergänzt. |
Diabetes-Kontrolle
Es ist immer wichtig, den Blutzucker zu kontrollieren, aber besonders wichtig ist eine gute Blutzuckereinstellung vor einer Operation. Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels vor der Operation trägt dazu bei, das Risiko von Infektionen und anderen Problemen nach der Operation zu verringern.
Stress vor und nach einer Operation kann dazu führen, dass der Körper Hormone freisetzt, die den Blutzuckerspiegel verändern können. Auch andere Veränderungen im Zusammenhang mit der Operation, wie z. B. die Umstellung der Ernährung oder Medikamente können die Blutzuckerkontrolle erschweren. Für Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus wird gemeinsam mit Diabetesspezialisten ein maßgeschneidertes Programm erstellt, um die perioperativen Blutzuckerwerte so gut wie möglich zu kontrollieren. Dazu gehören Empfehlungen für die Selbstüberwachung des Blutzuckerspiegels, die mögliche Anpassung von Medikamenten (z. B. Insulin) und die Einführung eines kontinuierlichen Blutzuckermessgeräts. Schließlich werden Ratschläge für den Umgang mit Diabetesmedikamenten unmittelbar vor der geplanten Operation gegeben. |
Rauchstopp
Rauchen erhöht die perioperative Komplikationsrate auf Grund eingeschränkter Durchblutung und schlechterer Wundheilung. Rauchen führt zudem zu vermehrten Lungenproblemen nach einer Vollnarkose respektive Operation.
Entsprechend ist ein möglichst frühzeitiger Rauchstopp vor der Operation anzustreben. Unser Team unterstützt Sie dabei mit Tipps und Tricks sowie mit Nikotinersatzprodukten falls gewünscht und begleitet Sie durch die Vorbereitungsphase vor der Operation. |